Der Himmel voller Störche
Auf dem Affenberg in Salem ist derzeit wieder ein ganz besonderes Schauspiel zu erleben: Die Jungstörche kommen am Himmel zusammen und bereiten sich auf ihren gemeinsamen Zug in den Süden vor. In diesem Jahr verzeichnet die größte Kolonie frei fliegender Weißstörche in Süddeutschland mit über 300 Tieren einen neuen Rekord.
Salem, 12. August 2020. Der Himmel über dem Affenberg in Salem ist voller Störche. Wie im sprichwörtlichen „Himmel voller Geigen“ scheint es für die imposanten Tiere im Moment keine Grenzen zu geben und der Himmel steht ihnen offen. Der Thermikflug, sozusagen die täglichen Übungsrunden der jüngsten Generation von Herrn und Frau Adebar, ist in diesem Jahr sogar rekordverdächtig. So viele Störche gab es am Affenberg noch nie. Über 300 Tiere leben derzeit rund um das bekannte Ausflugsziel in Salem in der Nähe des Bodensees. Ein Ort, den die meisten für die hier wie in freier Wildbahn lebenden Berberaffen kennen. Und genau dieser Ort scheint nicht nur für die Affen ein Paradies zu sein, sondern eben auch für die Weißstörche.
Im Frühjahr wurden 121 Jungstörche beringt. Dazu kommen 50 Brutpaare und zahlreiche weitere Jungstörche aus der Region, die sich momentan zu den Affenbergstörchen gesellen und sich in aller Ruhe auf ihre weite Reise in den Süden vorbereiten. „Wir gehen davon aus, dass die Tiere in den nächsten Tagen starten werden.“ so Biologe und Parkleiter Dr. Roland Hilgartner.
Und so kommt es, dass an guten Tagen mit bester Thermik der Himmel über dem Affenberg voller Störche ist. Dann ziehen die Jungen mit den Alttieren ihre Kreise und schauen sich vielleicht ab, mit welcher Flugtechnik man die Reise gen Süden am besten meistert. Denn die Jungstörche treten den ersten Teil der Reise alleine an – ohne ihre Eltern. Die Altstörche erholen sich in dieser Zeit von der doch anstrengenden Aufzucht und starten später. Dank ihrer Zugerfahrung holen die Altstörche meist noch ihren Nachwuchs auf dem Zug ein und ziehen so den letzten Teil der Strecke gemeinsam mit den Jüngeren.
Sobald die Wetterlage es zulässt, brechen die Jungtiere auf. Bei idealer Thermik starten sie ihre lange und weite Reise. Wie bei einem Segelflugzeug nutzen die Störche die Aufwinde durch die warme Sonne und lassen sich mit ihrer großen Spannweite förmlich tragen.
Rund zwei bis vier Wochen dauert die Reise und die Tiere können in dieser Zeit unter günstigen Wetterbedingungen mehrere hundert Kilometer pro Tag zurücklegen. „„In diesem Jahr ist der Zug der Jungstörche ganz besonders spannend. Fünf unserer Jungtiere sind Teil eines Projektes des Max-Planck-Instituts und wurden mit Sendern ausgestattet, um das Flugverhalten der Tiere noch besser zu untersuchen. Darauf sind wir besonders stolz und jeder Blick auf die App ist ein Erlebnis.“, freut sich Dr. Roland Hilgartner, Biologe und Leiter des Affenbergs in Salem.
Wir sich selbst ein Bild über die Reise der besenderten Störche machen möchte: Über die Gratis-App „Animal Tracker“ kann man die Reise von Emil, Frederick, Kassanova, Sausewind und Co. anschaulich verfolgen.
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Folgende Regelungen gelten für den Besuch des Affenbergs:
Zugang nur mit Online-Tickets
Buchung über www.affenberg-salem.de – Es wird empfohlen, die Tickets entweder als pdf auf das Mobiltelefon herunterzuladen oder als Ausdruck dabei zu haben (das Affenberg-Areal verfügt nicht über ein schnelles WLAN-Netz).
Zugang zum Affenfreigehege nur mit Maske
Zum Schutz der Besucher, der Mitarbeiter und nicht zuletzt auch der Berberaffen. Die Art der Maske bleibt den Gästen selbst überlassen, lediglich Mund und Nase müssen bedeckt sein. Kinder unter sechs Jahren sind vom Tragen einer Maske ausgenommen. Am Weiher und in der Damwildanlage bleibt das Tragen der Maske jedem Gast selbst überlassen.
Kein Popcorn
In der momentanen Situation dürfen die Berberaffen nicht mit Popcorn gefüttert werden.
Eigene Stifte
Natürlich gibt es das beliebte Fragespiel für Kinder auch weiterhin. Wer Lust hat, bei diesem Quiz mitzumachen, der wird gebeten, einen eigenen Stift mitzubringen.
Weitere Maßnahmen
Die Einfahrt auf das Gelände und der Zutritt zu Shop und Schänke ist nur mit einem gültigen Online-Ticket möglich.
Die Schänke ist für die Mitnahme von kleinen Speisen und Getränken geöffnet.
Auch der Souvenirladen ist geöffnet. Maximal 10 Personen dürfen gleichzeitig im Shop sein.
Kassen und sonstige Ausgabestellen sind mit Plexiglasscheiben und Abstandsmarkierungen versehen, an den WC-Anlagen gibt es Spender für Desinfektionsmittel.