Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Gut 300 Jungstörche treten demnächst in Gruppen ihren Zug in den Süden an
Längst haben die diesjährigen Jungstörche rund um den Affenberg Salem mit ihren Übungsflügen begonnen. Das ist jedes Jahr ein beeindruckendes Erlebnis, das am Himmel rund um den renommierten Salemer Tierpark zu beobachten ist. In der tierischen Flugshow übt der Storchennachwuchs das Fliegen, um für die lange Reise in den Süden gerüstet zu sein.
Salem, 8. August 2023. Jetzt ist es nur noch eine Frage von Tagen: Bei der nächsten guten Wetterlage werden sich rund 300 Jungstörche auf den Weg in den Süden machen, um in wärmeren Regionen zu überwintern. Und weil die lange, anstrengende Reise gemeinsam viel besser funktioniert, reist man in der Gruppe. Dabei gibt es einige wenige Leitstörche, die den sogenannten Folgestörchen den Weg weisen. Die Anführer finden den idealen Weg durch die Thermiken und geben auch die Geschwindigkeit vor. Im Idealfall legen die Tiere weite Teile der Reise im Segelflug zurück, denn das Flügelschlagen ist eine kräftezehrende Angelegenheit.
Und weil Übung bekanntlich den Meister macht, stehen für die Jungstörche seit einiger Zeit Thermikflüge in heimischem Gelände auf dem Programm. Gut 100 Jungstörche stammen von den 52 Brutpaaren, die auf dem Affenberg heimisch sind. In den Außenhorsten sind es rund 130 Brutpaare mit etwa 200 Jungstörchen, die sich dann gemeinsam und deutlich vor den Altstörchen auf den Weg gen Süden machen.
Bild von Felix Kästle.
Bereits im Juni, bevor die Jungen flügge werden, steht die Beringung auf der Agenda des Affenbergs. Dann machen sich die Storchenexperten mit dem Hubwagen auf den Weg zu den Horsten. Für die Beringung müssen die Tiere etwa fünf Wochen alt sein, dann sitzt der markierte Ring perfekt. Neben der Beringung werden auch die Schnäbel der jungen Störche gesäubert und geprüft, ob in den Horsten alles in bester Ordnung ist. Die Jungen stellen sich dabei tot, die Eltern verlassen währenddessen den Horst und beobachten alles aus direkter Nähe. Sobald der Hubwagen weg ist, kehren sie zurück und übernehmen wieder die Aufsicht über ihre Jungen.
„Wir freuen uns sehr, dass auch in diesem Jahr sehr gute Bedingungen für unsere Störche und ihr erstes großes Reisabenteuer herrschen. In Kooperation mit dem Max-Plank-Institut wurden sechs Jungstörche besendert, um ausführliche Einblicke in deren Zugverhalten zu bekommen. Die Reise von Finn, Joni, Lisa Maja, Mattis und Tsaradia lässt sich jederzeit über die Animal Tracker App live mitverfolgen.“ so Tanja Breuer, Pressesprecherin des Affenbergs. Die Animal Tracker App gibt es kostenlos in den gängigen App Stores. Unter „Suchen“ einfach die Namen der sechs besenderten Weißstörche eingeben, als Favoriten speichern und jederzeit sehen, wo sich die Tiere gerade befinden.
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